Al Di Meola: Splendido Hotel

al di meola

Al Di Meola

Albumtitel: Splendido Hotel
Veröffentlichungsjahr: 1980
Vertrieb/Label: CBS
Homepage: https://www.aldimeola.com


Rezension

Als Al Di Meola im Jahr 1980 sein Doppelalbum Splendido Hotel veröffentlichte, hatte er sich längst als einer der virtuosesten Gitarristen des Jazzrock und von Fusion etabliert. Mit seinen Aufnahmen in den 1970er Jahren – Land Of The Midnight Sun (1975), Elegant Gypsy (1977) und Casino (1978) – hatte er bereits seinen eigenständigen Stil zwischen mediterranen und lateinamerikanischen Rhythmen, orientalischer Musik und glänzender Gitarrenkunst entwickelt.

Schon der Titel erinnert an eine besondere Atmosphäre. Ein „splendido hotel“ lässt sich als Ort des Wohlstands, der Internationalität und kulturellen Vielfalt deuten – und genau das spiegelt sich in der Musik wider.

Das Album ist eine überbordende Klangarchitektur, in deren Räumen sich unterschiedlichste musikalische Erfahrungen entfalten. Funk, Flamenco, Latin Jazz, Rock und Balladen verschmelzen in diesem musikalischen Kosmos.

Mit fast 90 Minuten Musik ist es ein ambitioniertes Doppelalbum, das Al Di Meolas Lust am Experiment dokumentiert. Statt eines konzeptionell engen Werkes präsentiert er eine breite spielerische Palette an Klangfarben, die sich zwischen Jazz, Klassik und Weltmusik verorten lässt.

Al Di Meola versteht sich spätestens ab diesem Zeitpunkt als musikalischer Weltbürger.

Eindrucksvoll ist auch die Liste der Mitwirkenden. Di Meola war längst in der obersten Liga angekommen, und so konnte er sich prominente Gäste ins Studio holen:

Chick Corea, mit dem er schon bei Return to Forever zusammenspielte. Auch der legendäre Chick Corea-Schüler und Keyboarder Jan Hammer ist vertreten.

Musikalisch ist Splendido Hotel zum einen durch Al Di Meolas unbestechliche Präzision, zum anderen durch eine ungewohnte Opulenz geprägt.

In der Rückschau lässt sich das Doppelalbum als eine Momentaufnahme zwischen zwei Phasen sehen:

Zum einen die energetischen, eher puristischen Fusion-Alben der 1970er Jahre, zum anderen die stärker akustisch ausgerichteten Projekte der 1980er und 1990er.

Klanglich ist das Album makellos. Es klingt wie eine Studio-Live-Aufnahme.

Autor: Gerald Langer


Tracklist

  1. „Alien Chase on Arabian Desert“ 8:54
  2. „Silent Story in Her Eyes“ 7:32
  3. „Roller Jubilee“ (Philippe Saisse) 4:42
  4. „Two to Tango“ 4:12
  5. „Dinner Music of the Gods“ 8:33
  6. „Splendido Sundance“ 4:48
  7. „I Can Tell“ (Al Di Meola, Philippe Saisse) 3:59
  8. „Spanish Eyes“ (Bert Kaempfert, Charlie Singleton, Eddie Snyder) 5:07
  9. „Isfahan“ (Chick Corea) 11:35
  10. „Bianca’s Midnight Lullaby“ 1:53
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