Pink Floyd: Dark Side Of The Moon

Pink Floyd

Pink Floyd

Albumtitel: Dark Side Of The Moon
Veröffentlichungsjahr: 1973
Vertrieb/Label: EMI Electrola
Homepage: https://www.pinkfloyd.com


Rezension

Ein echter Meilenstein in der Historie des Progressive Rock

Als Pink Floyd im März 1973 ihr achtes Studioalbum The Dark Side of the Moon veröffentlichten, ahnte niemand, wie nachhaltig dieses Werk die Pop- und Rockgeschichte prägen würde. Es handelt sich nicht nur um eines der meistverkauften Alben aller Zeiten, sondern auch um ein Schlüsselwerk der progressiven Rockmusik, das konzeptionelle Tiefe und klangtechnische Innovation in außerordentlicher Weise vereint.

Konzept und Thematik

Das Album entstand in einer Phase der Neuorientierung der Band. Nach den experimentellen, teils psychedelischen Soundreisen der späten 1960er Jahre suchte Pink Floyd nach einer klareren Struktur.

Das Ergebnis war ein Konzeptalbum, das die großen existenziellen Themen des Lebens aufgreift: Zeit, Geld, Tod, Entfremdung und Wahnsinn. Diese Motive sind nicht in einer linearen Handlung miteinander verknüpft, sondern entfalten sich eher als lose thematische Suite, die über Soundeffekte, musikalische Übergänge und wiederkehrende Motive zusammengehalten wird. Jeder Track hat in diesem Kontext seinen unverrückbaren und eindeutigen Platz, erfüllt eine besondere dramaturgische Funktion.

Das eröffnende „Speak to Me“ dient als symbolische Ouvertüre, deren gesampelte Klänge – Herzschlag, Stimmen, Gelächter – bereits das thematische Panorama andeuten. „Time“ mit seiner berühmten Einleitung aus tickenden Uhren ist eine eindringliche Reflexion über das Verrinnen des Lebens. „Money“, das kommerziell erfolgreichste Stück des Albums, wird durch das Kassenklingeln im Intro sofort wiedererkennbar. „The Great Gig in the Sky“ wird getragen von Clare Torrys ekstatischer Vokalimprovisation. Schließlich führen „Brain Damage“ und „Eclipse“ mit fast hymnischer Qualität das legendäre Album von Pink Floyd zu einem geschlossenen Finale.

Klangliche und technische Innovation

Eine Besonderheit des Albums liegt in der Produktion, die vom jungen Toningenieur Alan Parsons betreut wurde. Der Einsatz von Mehrspurtechnik, synthetischen Klängen, aufwändigen Stereoeffekten sowie nahtlosen Übergängen zwischen den Tracks erzeugt einen rauschhaften, beinahe cineastischen Gesamteindruck. Diese besondere Mischung war Anfang der 1970er-Jahre höchst fortschrittlich und trug wesentlich zum legendären Ruf des Albums bei.

Coverdesign

Fast so berühmt wie die Musik von Pink Floyd selbst ist das Cover, das vom Designkollektiv Hipgnosis gestaltet wurde. Die minimalistische Abbildung eines Prismas, das ein Lichtbündel in ein Spektrum von Farben aufspaltet, wurde von Storm Thorgerson entwickelt und von George Hardie umgesetzt. Dieses Bild ist zu einem universellen Symbol geworden – es steht sowohl für wissenschaftliche Präzision als auch für den psychedelischen Geist der Rockmusik. Das Design ist dabei vollkommen reduziert und setzt sich bewusst von den verspielten, oft illustrativen Covers anderer Prog-Rock-Alben der Zeit ab. Es gilt als Paradebeispiel für ikonisches Grafikdesign in der Musikgeschichte.

Kommerzieller Erfolg

The Dark Side of the Moon erwies sich als ein beispielloser Erfolg. Bereits kurz nach der Veröffentlichung erreichte das Album Platz 1 der US-Billboard-Charts und verweilte dort insgesamt über 14 Jahre in den Charts – ein bis heute einzigartiger Rekord. Mit mehr als 45 Millionen verkauften Exemplaren zählt es zu den meistverkauften Alben der Welt. „Money“ und „Us and Them“ wurden als Singles veröffentlicht und im Radio häufig gespielt, was die Reichweite der Band enorm erhöhte.

Kulturelle Langzeitwirkung

Das Album hat sich gewissermaßen in ein sehr breites kollektives kulturelles Gedächtnis eingebrannt. Es ist ein Soundtrack für eine Generation der frühen 1970er-Jahre, die zwischen gesellschaftlichen Umbrüchen, Vietnamkrieg, technologischem Fortschritt auf Sinnsuche war.. Noch immer gehört es zu den meistgehörten Alben und wird von nachkommenden Generationen entdeckt. Das Album beeinflusste zahllose Musiker aus Rock, elektronischer Musik und Jazz gleichermaßen und definierte, wie ein Konzeptalbum klingen kann.

The Dark Side of the Moon ist weit mehr als nur ein Klassiker von Pink Floyd. Es ist ein Gesamtkunstwerk, das Musik, Konzept, Klangtechnik und visuelle Gestaltung in einer Weise vereint, die bis heute unerreicht scheint. Kein anderes Album demonstriert so eindrücklich, dass Rockmusik nicht nur Unterhaltung, sondern auch eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den großen Fragen der menschlichen Existenz sein kann.

Ich bekam das Album von Pink Floyd Weihnachten 1973 von meinen Eltern geschenkt. Mittlerweile besitze ich es in unterschiedlichen Editionen. Besonders ans Herz gewachsen ist mir die AMIGA-Ausgabe, die mir kürzlich mein Cousin zukommen ließ.

Das Album Dark Side Of The Moon von Pink Floyd war der Schlüssel für mich, um mich nach und nach auch mit den früheren Alben dieser großartigen Band zu beschäftigen. Der Klangkosmos von Pink Floyd berührt mich bis heute.

Autor: Gerald Langer


Tracklist

  1. Speak to Me
  2. Breathe (In the Air)
  3. On the Run
  4. Time
  5. The Great Gig in the Sky
  6. Money
  7. Us and Them
  8. Any Colour You Like
  9. Brain Damage
  10. Eclipse


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