
Rob Wasserman
Albumtitel: Trios
Veröffentlichungsjahr: 1994
Vertrieb/Label: MCA/GRP
Homepage: https://en.wikipedia.org/wiki/Rob_Wasserman
Rezension
Rob Wasserman, der virtuose Bassist, der durch seine Arbeit mit Künstlern wie Lou Reed, Rickie Lee Jones und den Grateful Dead bekannt wurde, veröffentlichte 1994 sein Album Trios.
Dieses Werk, zuhause in der Jazz- und Fusion-Szene, unterstreicht Wasserman’s einzigartige Fähigkeit, den Kontrabass als zentrales Instrument zu positionieren. Statt traditioneller, meist dienender, Bassrollen übernimmt er hier die Führung, umgeben von wechselnden Trios prominenter Gäste.
Das Album umfasst 13 Tracks und dauert etwa 60 Minuten. Es ist eine Hommage an die Improvisation und an die Kollaboration, die Rob Wasserman in seiner langjährigen Karriere perfektioniert hat.
Der Opener „Fantasy Is Reality / Bells Of Madness“ setzt den Ton: Wasserman am Bass, unterstützt von Carnie Wilson und Brian Wilson. Die Komposition mischt melancholische Harmonien mit experimentellen Elementen, wobei Wilsons ikonische Stimme eine surreale Atmosphäre schafft.
Der Bass pulsiert wie ein Herzschlag, treibt die Melodie voran und verleiht dem Stück eine tiefe Emotionalität. Es fühlt sich an wie eine Brücke zwischen Pop und Jazz, inspiriert ist der Track von den Beach Boys, doch durch Wasserman’s präzise Fingerarbeit wird es zu etwas Neuem.
Besonders auffällig ist, wie der Bass nicht nur Rhythmus, sondern auch die Melodie trägt. Eine Technik, die Rob Wasserman in seiner Solokarriere mehr und mehr verfeinert hat.
„Put Your Big Toe In The Milk Of Human Kindness“, ein Highlight mit Robben Ford an der Gitarre und Al Duncan am Schlagzeug. Hier dominiert ein bluesiger Groove, der an Wasserman’s Wurzeln in der Rockszene erinnert.
Ein weiterer Glanzpunkt ist „White-Wheeled Limousine“ mit Bruce Hornsby und Branford Marsalis. Hornsby’s Piano und Marsalis‘ Saxofon weben einen Teppich aus Jazz-Improvisation, auf dem Wasserman’s Bass elegant balanciert. Es ist eines der jazzigsten Stücke des Albums und zeigt Rob Wasserman’s Vielseitigkeit.
Das Album wechselt mutig zwischen Genres: Von Folk-ähnlichen Balladen bis hin zu energiegeladenen Fusion-Stücken wie „Zillionaire“ mit Les Claypool und Bob Cock. Jede Zusamenarbeit fühlt sich authentisch an, als ob Rob Wasserman die Gäste sorgfältig auswählte, um jeweils ihre Stärken herauszuarbeiten..
Seine Bass-Technik, oft mit dem Bogen gespielt, verleiht dem Ganzen eine orchestrale Tiefe. Jeder Ton ist präzise eingefangen, was das Album auch nach drei Jahrzehnten zu einem audiophilen Genuss macht. Es inspiriert, den Bass neu zu entdecken – ein Album, das nach mehrmaligem Hören wächst.
Sein Album „Duets“ kann ich ebenfalls sehr empfehlen.
Leider ist Rob Wasserman bereits 2016 verstorben.
Autor: Gerald Langer
Tracklist
- Fantasy Is Reality/Bells Of Madness (Philips / Wasserman / Wilson)
- Put Your Big Toe In The Milk Of Human Kindness (MacManus)
- White-Wheeled Limousine (Hornsby)
- Country (Bass Trilogy Part 1) (Wasserman)
- Zillionaire (Brickell / Garcia / Wasserman)
- Dustin‘ Of The Bass (Dixon)
- Easy Answers (Hunter / Bralove / Weir / Welnick / Wasserman)
- (I Can’t Get No) Satisfaction (Bass Trilogy Part 2) (Jagger / Richards)
- Home Is Where You Get Across (Whitley)
- Spike’s Bulls (Bass Trilogy Part 3) (Wasserman)
- Gypsy One (Haimovitz / Jeanrenaud / Wasserman)
- Gypsy Two (Haimovitz / Jeanrenaud / Wasserman)
- American Popsicle (Brickell / Garcia / Wasserman)